Freitag, 12. September 2008

Homage an Oshun

...........meine Göttin, meine Freundin, meine Lehrerin,.....mein Leben, die mich lehrte wieder zu leben, der ich versprach, wieder zu tanzen, auch wenn es nur für ein paar Minuten wäre, die mich aufforderte, meine Stimme im Gesang, zu ehren der Orisha`s, zu erheben, egal, wie es sich anhört,......für andere.

Sie gab mir meine Lebensfreude zurück, die Frau durch Bewegung und Töne wieder entdecken mußte, weil sie sie schon fast verloren glaubte, verschollen, vergessen, vergraben,.....in der Kraftlosigkeit,.....der Unbeweglichkeit.

Ori Ye Ye O

Bi omo Osun gba ile le
O su o. Ase wole wu re.

Oshun, du Verständnisvolle. Allergütigste Mutter, Oshun, gnädigste und wohlwollenste aller Orisha, eine, die große starke Brüste hat, eine, die Kinder beschichtigt mit Ornamenten aus Messing.
Onikii, die die Geheimnisse der Kulte kennt, sie aber nicht verrät. Eine, die einen kühlen frischen Thron hat. Eine, die Geld im Sand vergräbt
Die gütige Mutter, die Königin des Flusses, Wasser, das fließt und niemals schläft.
Eine, die heilendes Wasser gibt, ohne etwas dafür zu verlangen.
Eine, die kranke Kinder behandelt, gut und wirkungsvoll
Ayila, rette mich!
Von seiner Gottheit kann man Heil und Errettung erwarten.
Manchmal weiß ich nicht, wie ich mich selbst retten kann.
Ich huldige Dir, Oshun, Ashe.


Schon lange hatte ich den Weg zu den Orisha`s gefunden, sah, in einem Augenblick vollkommener Klarheit, mein "Kopf - Orisha" leuchten. Es war Oshun!!!!!
Ich beschäftige mich viel mit Yoruba, Santeria, Candomble´, hatte guten Zugang zu den Orisha`s, aber Oshun......? Eigentlich müsst sie mir doch so nah sein, dachte ich. Ich spührte ihre Präsenz nicht, und wunderte mich........
Aber wie das so oft mit den göttlichen Energien ist, sie kommen, wenn sie es für richtig halten, besuchen einen, wenn frau sie nicht erwartet.


Eines nachts träumte ich,....einen sehr intensiven Traum.
Ich war mit meiner Familie in einer Stadt, wo ein Fest war. Auf den Straßen waren viele Menschen. Wir liefen auch dort lang, schauten uns alles an.
Dann hörte ich Musik. Ich trennte mich von den Anderen, und ging in die Richtung, wo die Musik herkam, ging in das Gebäude, und sah auf einer Bühne eine Band spielen. Die "Frontfrau", die Sängerin, war eine wunderschöne Mulattin, die afrikanische Kleidung trug. Ich stellte mich direkt vor die Bühne, hörte eine Weile zu. Dann machten die Musiker eine Pause. Die Mulattin stieg von der Bühne herunter, ging an mir vorbei und lächelte mich an. Die ganze Zeit ging mir die Frage durch den Kopf:"Wer ist das? Ich kenne sie!" Dann dreht sie sich um und kommt auf mich zu, greift nach meinem Arm und hällt in fest, sieht mir dabei in die Augen und lacht........, und fragt mich:" Du weisst nicht wer ich bin?? Weisst Du wirklich nicht, wer ich bin??"
Dann wachte ich auf.

.......und sofort dämmerte mir,......es war Oshun, die zu mir gekommen war,...endlich!
Seit diesem Traum ist sie immer bei mir, steht mir zur Seite, hilft mir, berät mich, zeigt mir den Weg,......führt mich auf "diesen" zurück, falls ich doch mal davon abkommen sollte.

Oshun ist die Venus unter den Orishas und bezaubernde Liebhaberin von süßen und schönen Dingen. Sie ist süß wie Honig und weiss die Männer in ihren Bann zu ziehen. Das Geheimnis ihrer Macht ist das Herrschen aus dem Hintergrund. Sie ist sehr diplomatisch im Ausspielen ihrer Macht und weiss um die Kunst, durch Nachgeben zu siegen.
Sie herrscht über die Flüsse und das Süßwasser, aber auch über den Fluß in uns ( das Blut in unseren Adern).


Oshun´s Energie ist ziehmlich kompliziert. In der Mythologie des Ifa beispielsweise ist Oshun für Empfängnis und Geburt zuständig, ihr Kinder überlässt sie dann jedoch gern Yemoja zum Großziehen. Es ist nicht so, dass sie keine gute Mutter ist, sein könnte. Ihre Energie, ihre Talente kommen einfach in einer freien und unbehinderten Lebensweise besser zum Ausdruck. Oshun wäre ein außerordentlich reizbarer Orisha, wenn sie zu häuslicher Lebensführung verurteilt wäre. Omo (Kinder) Oshun´s können mit einer ganzen Serie total logischer Argumente konfrontiert werden, die für eine bestimmte Handlungsweise sprechen, und obgleich sie die Logik der Argumente voll und ganz begreifen, treffen sie weiter ihre Entscheidungen "aus dem Bauch" heraus. Die kann für die Menschen um sie herum sehr frustrierend sein, doch Oshun`s haben, energetisch gesehen, keine andere Wahl. Sie handeln aufgrund von Gefühlen.

Bei Oshun´s können Spott, Geringschätzung oder Mangel an Respekt Wut- und Zornesausbrüche hervorrufen. Was ihr in die Quere kommt, wir rücksichtslos nieder gemacht.
Niemand im Ifa möchte Oshun´s Zorn auf sich ziehen. Auch zur Vergebung ist sie nur in seltenen Fällen bereit.
Oshun liebt ihre Kinder, gibt ihnen von allen das Beste.
Ihre Vorliebe für die schönen Dinge des Lebens hat auch eine Schattenseite. Oshun Männer und Frauen müssen sich vor dem Zuviel hüten. Ein wenig Bescheidenheit tut hier gut.


Oshun kennt sich mit Hexerei bestens aus, und ihre Kinder haben eine instinktive Begabung für diese Kunst.Oshun´s bevorzugen lebhafte Farben, lieben Musik, Tanz und äußere Anregung.
Wer versucht sie einzuschränken, erschöpft ihre Energie und sie gehen lieber.
Der Pfau ist Symbol ihrer Schönheit und ihrer Haltung,......und fünf Pfauenfedern zur Verziehrung sind fester Bestandteil von Oshun´s Thron. Spiegel und Fächer, nebst Muscheln und Messinggegenstände, gehören zu den Symbolen, die sie besonders mag.
"Süßes", Kuchen, Orangen, Zimt, Honig und Kürbis sind ihre Lieblingsnahrung.

Ihre bevorzugten Kräuter sind Anis, Eisenkraut, Himbeere, Johanniskraut, Kamille, Klette, Kürbis, Myrrhe, Ringelblume, Sonnenblume und Sonnenhut.
Ihre Zahl ist die "fünf", ihre Farben sind gelb, gold (Bernstein Koralle) und orange.
Ihr Tag ist der Donnerstag, in manchen Ländern auch der Freitag, und der ihr geweihte Feiertag ist der 12. September.


Wie es kam, dass Oshun zur Botschafterin von Olodumare wurde.
Vor langer Zeit wurden die Orishas rebellisch und lehnten sich gegen Olodumare, den Herrn des Himmels, auf. Sie meinten, dass sie die Kraft ( Ashe´) unter sich aufteilen, und Olodumare entmachten sollten, er wäre so wie so viel zu weit weg, um sich um ihre Belange kümmern zu können.
Doch Olodumare bekam Wind von der Sache und beschloss, die Orishas für ihre Vermessenheit zu bestrafen. Er hielt den Regen zurück, so dass von Stund an kein Tropfen mehr auf die Erde fiel. Es dauerte nicht lange und alles auf der Erde begann zu vertrocknen, und die Tiere, Menschen und auch die Orishas begannen hunger zu leiden.
Nun merkten die Orishas was sie durch ihren Hochmut angerichtet hatten, und beschlossen, Olodumare eine Nachricht zukommen zu lassen und ihn um Verzeihung zu bitten.
Doch sein Haus war viel zu weit entfernt, und alle Vögel, die sie als Botschafter ausgesandt hatten, kamen unverrichteter Dinge zurück. Sie waren nicht in der Lage, bis zu Olodumare´s Haus vorzudringen, und ermüdeten und erschöpft brachen sie die lange Reise jedesmal vorzeitig ab.
Da erschien der Pfau vor den Orishas und bat darum, es selbst zu versuchen. In Wahrheit war es Oshun, die in Gestalt des Vogels zu den Orishas gekommen war.
Die anderen Orishas lachten sie aus und meinten, dass so ein stolzer Vogel, der so viel Wert auf sein Äußeres legen würde, wohl unmöglich in der Lage sein könne, die lange und beschwerliche Reise auf sich zu nehmen.
Doch der Pfau bestand darauf, zu Olodumare zu fliegen, und ließ sich durch nichts davon abbringen. Da die Orishas nichts zu verlieren hatten, stimmten sie schließlich zu.

So flog Oshun los. Nach einiger Zeit wurde sie müde und erschöpft, aber sie gab nicht auf und flog weiter. Höher und höher flog sie, und die heiße Sonne verbrannt ihr buntes Gefieder, so dass sie braun und schwarz wurde.
Als sie endlich an Olodumares Palast ankam, war sie ein Bild des Jammers. Die Federn auf ihren Kopf waren abgesengt, ihr herrliches buntes Gefieder war braun und verbrannt, und aus dem stolzen, schönen Pfau, war ein hässlicher Geier geworden. Olodumare war gerührt von soviel Hingabe und bekam Mitleid mit ihr, und als sie ihn um Regen bat, damit ihre Kinder nicht mehr hungern müssten, ließ er es wiedeer regnen.
Außerdem verfügte er, dass von diesem Tag an bis in alle Ewigkeit Oshun seine Botschafterin sein solle.
(Quellen: "Santeria" von Varuna Holzapfel; "Die Kraft der Orisha" von O.W. Barth; "Yoruba" von Baba Ifa Karade; "Voodoo Rituale" von Heike Owusu)


.... und jetzt wollen wir feiern, tanzen, lustig sein,....alles Schöne genießen.......
Der heutige Tag soll ein Festtag werden, zu ehren Oshun´s!!!!!
Ich danke ihr, und verneige mich vor dieser wunderbaren Energie, die sie mir jeden Tag schenkt, die mich starkt macht, lächeln, und auch lachen läßt, auch wenn es mal nichts zu lachen gibt.
Sie nimmt mich an der Hand, und ich lasse mich von ihr durch`s Leben führen!

4 Kommentare:

Marina hat gesagt…

Sehr schoen, leider kann ich nicht die schrift in hell blau gut lesen.
Ich habe speziaelle gefuehle fuer Jemoja die wasser gottin.Vielleicht veil ich marina heiss (die aus den See kommt)

Grey Owl Calluna hat gesagt…

.....zu Yemoja schreibe ich auch noch mal etwas, später. Sie ist meine 2. Orisha.
Der 3. ist Shango, der 4. Eshu und der 5. Ogun. Auch zu Oja habe ich einen guten Draht.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, und.....GUTE BESSERUNG!!
Grye Owl

Anonym hat gesagt…

Liebe Grye Owl

Das ist interessant, was Du da an Wissen mit uns teilst. Einmal habe ich eine Sendung im TV über den Kult der Orisha gesehen, das war sehr eindrücklich.
Ich wünsche Dir ein schönes Fest zu Ehren und mit Deiner Göttin.

Lieben Gruss
Elfe

Grey Owl Calluna hat gesagt…

Ich danke Dir, liebe Elfe, auch für Deinen Besuch!
Ich weiss, dass dies leider ein Thema ist, das nur wenige interessiert. Macht aber nix.
Gerade dieser Teil meiner Religion? gibt mir so viel Kraft.
Liebe Grüße
Grye Owl