Freitag, 22. August 2008

Fuchs, du hast die Gans gestohlen.....?

Nachts, etwa gegen zwei Uhr, ich schaue nachts gern mal aus dem Fenster, genieße die Ruhe, halte die Nase in den Wind und atme die wunderbare kühle Nachtluft ein. Sie riecht ganz anders, wie die am Tag. Mein Blick geht zum Himmel, wo der Mond leuchtet. So stehe ich eine ganze Weile, ruhig, sage kein Wort,....Stille.
Obwohl ich sicher, im Haus, am Fenster stehe, sind die Sinne hellwach. Jede kleine Veränderung wird wahr genommen, ob es ein feines Rascheln im Nachbargarten, ein veränderter Geruch, der meine Nase nur kurz streift, oder die Bewegung der Blätter im Wind ist. Die Gedanken kreisen um die erhöte Aufmerksamkeit, Instinkte gewinnen an Kraft.
Und da war sie, die Veränderung in der Stille der Nacht. Ein paar leuchtende Augen kamen auf mich zu. Ich dachte erst an eine Katze. Aber es war etwas Größeres. Ein kleiner Hund vielleicht? Das Tier bewegte sich auf den Lichtkegel der Straßenlampe zu,....und da sah ich ihn, so schön, ich konnte es erst gar nich glauben, so nah, drei, vier Meter vor mir, auf dem Weg, kam er, hielt an, schnupperte am Gartenzaun, stieg durch`s Gartentor, wo ein Teller steht, für die Nachbarskatzten, und ab und zu auch mal was drauf. Er scheint mich überhaupt nicht zu bemerken. Fast könnte ich die Hand ausstrecken, ihn berühren. Aber, da melden sich doch gleich wieder die alten, eingeimpften Ängste,....ein Fuchs, so nah, hat keine Angst,....Tollwut?? Automatisch gehe ich leise einen kleinen Schritt zurück. Dann verwerfe ich die Gedanken zwar, aber ein Rest von Angst bleibt im Hinterkopf. Der Fuchs läßt sich nicht stöhren, geht langsam Richtung Straße. Ich überwinde die Ängste, geh zur Haustür, öffne sie leise, und da steht er, unsere Blicke trafen sich, und es war nun nichts mehr zwischen uns, kein Fenster, keine Tür, keine Wand. Er stand nur da, etwas sechs Meter von mir entfernt, und sah mich an. Auch ich blieb ganz ruhig stehen, eigentlich fast erstarrt, für den Moment, der so lang wurde wie ein paar Minuten. Dann ging er einfach weiter, die Straße hinunter. Ich ging zu meinem Sohn in`s Zimmer, der noch am Cumputer saß, und schaute noch mal am Fenster, sah ihn, wie er in der Nacht verschwand. Zurück im Schlafzimmer, sah ich noch mal kurz raus, aber da war nichts mehr. Gerade wollte ich mich umdrehen, da hörte ich ein lautes Gekreische, vom Bach her. Es klang wie Tiere, die kämpfen. Ich dachte an die Wildenten, die immer im Bach hinterm Haus schwammen, und Bilder von einem Todeskampf, Fuchs gegen Ente, gingen mir durch den Kopf. So stand ich und wartete, in der Hoffnung einen kurzen Blick darauf zu erhaschen, was da wohl passiert sei. Aber ich sah nichts mehr. Außer den letzten kläglichen Schreien eines Tieres, die ich einer sterbenden Ente zuordnete, war nichts mehr zu höhren, zu sehen, zu riechen,.....vielleicht, zu erahnen......

Keine Kommentare: