Donnerstag, 8. Januar 2009

Das Gespenst der Zukunft

....die Stichwörter für diese Geschichte, hat Astraryllis geliefert

Mariana war jetzt 47 Jahre alt, und sie hatte sich vor langer Zeit entschieden, hier, am Waldrand zu leben, was sie niemals auch nur für eine Sekunde bereut hätte.
Die meisten Menschen konnten nicht verstehen,
wie eine Frau alleine, so weit ab von jedweder Zivilisation leben konnte. Aber gerade die Menschen waren es, weswegen sie sich entschieden hatte hier zu leben,....und einsam, war sie beiweitem nicht. Darüber konnte sie nur lachen. In der Natur gab es so viele Wesen, die sie in den vielen Jahren, die sie hier wohnte, alle kennengelernt hatte. Alle waren ihr wohlgesonnen, und manche ganz besonders gute Freunde. In den 30 Jahren hier im Wald, war Mariana mit der Natur verwachsen, mit ihren Zyklen, ihren Tieren und Pflanzen, in die sie sich vollkommen einbettete.
Ihr Leben war so gut und freidlich hier, ohne Hast, ohne Ärger oder Krankheit.
Bis auf einen bronzenen Reiter, der sie des nachts in Alpträumen heimsuchte, und ihr am Tag wütende, leere Menschenhüllen schickte, die ihr ta
usende von Zetteln brachten, die sie ausfüllen sollte, und nicht nur das, man hatte sie schon des Öfteren genötigt dort wegzuziehen, weil dieses schöne Waldgebiet in Monokulturfelder umgewandelt werden sollte, wo irgendwelche Wissenschaftler ihr Genfutter für die Menschen anbauen wollten,....so viel wie möglich Ertrag auf so wenig wie möglich Fläche.
Aber die Männer, die sie zu diesem Zweck immer besuchen kamen, kamen ungern, weil es hieß, dass es dort spuckte, und sie, Mariana, eine Hexe sei. Die Leute hatten Angst vor dem, was sie nicht kannten, und weil, ihr Freund, der "Grüne Mann", sich einen Spaß daraus machte, die Männer zu erschrecken und fortzujagen, was sie immer wieder so erheiterte, um das wiederum, freude den Grünen Mann, weil er Mariana mochte, sehr mochte. Für ihn war es unwichtig, wie alt sie war, und die Falten auf ihrem Gesicht zählten nur die Jahre der Weisheit, die immer mehr wurden.


Auf dieser Ebene hatte sie ihren Beschützer, aber in der Dimension der Träume suchte er sie immer wieder heim, der bronzene Reiter, kam durch all die aufgebauten Schutzwälle, die sie mit Hilfe der Schmetterlingsfrau und einiger anderer Göttinnen aufgebaut hatte.
Er sprach im Traum zu ihr von einer Welt, wo so viele Menschen auf der Erde lebten, dass sie sie kaum mehr tragen konnte. Er sprach von Kämpfen und Kriegen um die wenigen Recourcen von Gaia, weil die Menschen immer noch nicht gelernt hatten mit der Erde, sondern gegen sie zu leben. Er sprach davon, dass es ein paar Wenige mit Macht und Geld gab, die gar nicht wollten, dass die Menschen anfingen zu denken, und so wurden sie mit allerlei Dingen beschäftigt,...und das für jeden etwas dabei sei, dass er für seinen persönlichen Gott hielt, um auch diesen Bereich abzudecken. Er sprach davon, wie die Menschen unter Kontrolle gehalten wurden, manipuliert und verdummt wurden, dass sie gehorchen......und war noch so stolz darauf, wie gut das alles gelang.
All das erschreckte Mariana so sehr, dass sie nach solchen Träumen schweißgebadet und schreiend aufwachte.
Nur, was konnte sie schon dagegen ausrichten?
Mit all den anderen Wesen hatte sie schon oft darüber gesprochen, was zu tun wäre, damit dieser Wahnsinn endlich aufhöre. Aber sie kamen alle immer nur zu dem einen Ergebnis......Mutter Erde muss alle Mensch
en verschlingen.
Und trotzdem, dass die Menschen Mariana nicht mochten, sie belächelten, beschimpften, ja sogar schon ihr Haus anzünden wollt
en, setzte sie sich für sie ein. Sie hätten doch noch eine Chance verdient. Es gäbe doch da auch so viel Liebe......und auch noch ein paar Menschen, so wie sie selbst.....
Schon so viele Jahre ging diese Diskussion. Es wurde angeführt, wie lange die Menschen schon ohne die Rhythmen der Natur lebten, dass sie keine Achtung und keinen Respekt hatten, dass sie sogar die Beseeltheit der Natur verleugneten, um ihre Spielchen noch ver-rückter zu treiben, ohne Reue, nur aus Gier.Mariana fügte an, man könne doch nicht all die guten Menschen, die es doch zweifellos gab, auch alle töten.
Der Grüne Mann trat zu Mariana, legte seinen Arm um ihre Schulter, und zwei grüne Augenpaare schauten sich an.
"Es ist doch nur Euer derzeitiger Körper, der stirbt, das weist Du doch, liebe Mariana."
Und Mariana konnte nicht umhin ihm zuzustimmen
.
"Hier geht es um etwas Größeres", sagte er liebevoll.
Mariana wußte und verstand, was er ihr sagen wollte, und sie nickte, mit Tränen in den Augen. Da fassste sie der Grüne Mann bei der Hand und zog sie hinaus in den Wald, zu den Bäumen, Blumen und Tieren. Sie rannten über Wiesen und Waldlichtungen, versteckten sich im Gestrüb, neckten sich, und dann führte er sie in eine Höhle, tief in die Knochen der Erde hinein. Bei einem wunderschönen Kristall blieb er stehen, nahm sie in die Arme, drückte sie ganz fest an sich, und da hörte sie es, was sie schon lange wusste, die Erde begann zu grollen, immer lauter und lauter, und es wurde heißer und heißer, und mit einem mal sah sie Pele, die Göttin, von Angesicht zu Angesicht.....und verschmolz mit ihr..........
© Geschichte von Rosi Sanchez Garcia

9 Kommentare:

Hexe hat gesagt…

Pele und den grünen Mann in einer Geschichte, das muss dir erst mal Einer nachmachen. Wirklich toll.

Grey Owl Calluna hat gesagt…

Danke, liebe Hexe!
Schön, dass Dir die Geschichte gefällt.
Aller Götter sind ein Gott und alle Göttinnen sind Eine. Wir spalten Aspekte ab und benennen sie. Aber im Grunde......na Du weist schon....
Liebe Grüße
Grey Owl

Anonym hat gesagt…

Eine weise und sehr schöne Geschichte.
Liebe Grüsse

Anonym hat gesagt…

Gerade habe ich diese Geschichte gelesen und ich finde sie ganz wunderschön. Die Göttin Pele kenne ich noch nicht, aber über den Grünen Mann habe ich schon einiges gelesen.
Auch die Fotos, die Du für diese Geschichte ausgesucht hast, sind ganz toll.
Besonders gut gefällt mir, dass die Frau in der Geschichte 47 Jahre alt ist. Ich komme selbst bald in dieses Alter und bin auf der Suche nach Positivem über Frauen so um die 45/55.

Danke, liebe Grey Owl Calluna!

Liebe Grüße,
Astraryllis.

Grey Owl Calluna hat gesagt…

Hallo Sravana!
Wenn ich solche Geschichten erfinde geht es oft um die unbelehrbaren Menschen....
Liebe Grüße
Grey Owl

Hallo Astraryllis!
Ich hatte so gehofft, dass ise Dir gefällt.
"Pele" lebt in den Vulkanen dieser Erde, kommt eigentlich von Hawaii.

Es gibt so viel Positives, was mir auf Anhieb einfällt, über Frauen, die in die Jahre kommen....
Ich fühle mich "jetzt" (mit 47) wohler in meinem Leben als je zuvor. (...außer den körperlichen Beschwerden natürlich...)
Ganz liebe Grüße
Grey Owl

Anonym hat gesagt…

Eine schöne Geschichte, so ganz was anderes als das, mit dem ich mich sonst so früh morgens beschäftige.
LG aus Mallorca

Grey Owl Calluna hat gesagt…

....es freut mich, dasss ich Dich (Sie) ablenken und einmal auf andere Gedanken bringen konnte.
Das war bestimmt eine nette Abwechslung?!
Liebe Grüße nach Mallorca.
Grey Owl
Rosi Sanchez Garcia

Anonym hat gesagt…

Liebe Grye Owl

Auch diese Geschichte hast Du so gut erzählt. Der grüne Mann gefällt mir sehr gut, sieht gutmütig und weise aus in seinem Pflanzenkleid. Ja alles ist eins die Götter und Göttinnen und auch die "unbelehrbaren" Menschen.

Liebe Grüsse
Elfe

Grey Owl Calluna hat gesagt…

Hallo, liebe Elfe!
Ich freue mich, dass Du Dir die Mühe gemacht hast die Geschichte zu lesen....und das sie Dir gefällt.
Liebe Grüße
Grey Owl