Sonntag, 18. Oktober 2009

Ein Besuch bei den Nornen

Teil 1
Schon einmal war Rosana ins Zauberland gereist um die Nornen zu besuchen. Es war schon lange her, und es war das erste Mal. Sie hat Euch schon erzählt, von diesem wunderbaren Land, und nun möchte sie über die Reise zu den Nornen berichten.
"Es ist fast zwei Jahre her, als ich die Nornen das erste Mal besuchte, und es war eine ausgiebige, lange Reise, aber was ist schon Zeit, besonders im Zauberland, auf einer anderen Ebene.
Damals war die Neugier so groß, dass ich voller Spannung die Ahninnen rief, die mich immer am Übergangsort, dem Labyrinth, durch das sie mich mit ihren Laternen und ihren weißen Gewändern kichernd führen, abholten.

So gingen wir durch das Labyrinth, bis wir zu einer Höhle kamen, die sich in tausend steinerne Gänge ergoß, wo am Ende ein helles Licht auf uns wartete. Die Spinnenbegleiterinnen liefen an den Wänden entlang, und als wir an das Ende des Tunnel gelangten, spannen sie mich ein, zum Schutz wohl, dachte ich, denn wir kamen, zu meinem Erstaunen, durch ein Ödland, mit abgestorbenen Bäumen, ohne Pflanzen und Tiere mit einem düsteren Himmel, das erst durchlaufen werden mußte. Es machte Mühe, natürlich, aber am Ende wartete schon der Bussard, auf dessen Rücken wir stiegen und über eine wunderschöne, blühende Sommerlandschaft flogen, wo er dann auf der Wiese vor dem Haus der Nornen landete. Wir gingen alle auf das Gartentor zu, ich noch immer von Spinnenweben eingehüllt, und als ich dann mit den Spinnen ins Haus ging, blieben die Ahninnen im Garten.
Das Haus sah wie eine Blockhütte in den Bergen aus. Ich sah soetwas wie eine Feuerstelle, einen Kamin, in dem das Feuer loderte. Auf drei Holzschemeln saßen drei Frauen und spannen. Links Urd, in der Mitte Werdandi und rechts Skult, die einen Schleier über´s Gesicht trug.
Ich stellte mich ihnen vor, bat mit ihnen reden zu dürfen, stellte meine Fragen.
Urd war ganz geheimnisvoll, Verdandi eher offen, hatte Mutterwitz, war stolz und selbstsicher, Skult auch geheimnisvoll, aber anders, erfrischend, spielerisch, leicht, fast witzig. Alle drei strahlten eine gewisse Würde aus, wissende Energie. Sie waren ein wenig distansiert, nicht abweisend oder herablassen, nein, nur würdevoll.

Meine Fragen wurden beantwortet, eine nach der anderen. Erst redete Urd zu mir, in ihrer dunklen Kleidung, sehr reserviert, wenig freundlich, aber sehr bestimmt. Sie sagte nicht viel und widmete sich dann gleich wieder ihrer Arbeit.
Verdandi hingegen war sehr gespächig, und ich konnte ihren Worten, Sätzen, Gedankensprüngen kaum folgen. Es war fast zu viel auf einmal. Sie ist spielerisch, belehrend, fordernd, heiter und bestimmt. Ich hatte echt Mühe mit ihr mitzuhalten.
Skult erschien jung, verspielt und dynamisch. Sie kicherte, lachte, war witzig und energiegeladen. Ihre Heiterkeit steckte an, und trotz ihrer Verspieltheit wirtkte sie glaubhaft, war wissend. Sie war richtungsweisend, Geheimnisse andeutend, sagte mir, was ich tun solle.

Im Garten nahmen mich die Ahninnen wieder in Empfang und wir traten die Rückreise an, genauso, wie wir gekommen waren.
Im Labyrinth verabschiedeten sie sich von mir, liefen kichernd weiter,....die Spinnen waren bereits in der Höhle zurück geblieben,und ich,......tauchte wieder auf,....in dieser Wirklichkeit."
© Eine Geschichte von Rosi Sanchez Garcia

"Teil 2" folgt.........


10 Kommentare:

BJARKAN hat gesagt…

interessanter *reisebericht* und wunderschöne, stimmungsvolle fotos. danke für´s teilen :-)

einen schönen sonntagabend wünsche ich dir und einen tollen wochenanfang!

alles liebe
die mondtochter

Cloudy hat gesagt…

Gefällt mir auch gut!
Servus und so long
Kvelli

rainer hat gesagt…

Liebe grye owl, eine sehr atmosphärische packend bebilderte Geschichte... Ich freue mich auf Teil zwei...LG Rainer

Luiza hat gesagt…

Guten Morgen!

Liest sich schön:-) Aber was sind Nornen? Davon habe ich noch nie gehört...

Guten Start in die neue Woche, möge sie nicht all zu stressig und verregnet sein...

Viele Grüsse

Luiza

Anonym hat gesagt…

Ein ganz wunderbare Geschichte, man meint man wäre dabei gewesen und auch die Bilder sind wie immer große Klasse, weiter so =)

Katinka hat gesagt…

Hallo Grey Owl,
ein ganz toller phantasievoller Bericht mit schönen Fotos!

Liebe Grüße
Katinka

Alruna hat gesagt…

Ganz tolle Pics hast du wieder gemacht und einen wunderschönen Text geschrieben.
Ich wünsche dir einen guten Start in die neue Woche!
LG Alruna

Regina hat gesagt…

Eine schöne, geheimnisvolle Geschichte mit wunderschönen Bildern, ich freue mich auf den nächsten Teil und wünsche Dir einen schönen Abend, lieber Gruß Regina

Grey Owl Calluna hat gesagt…

Liebe Mondtochter!
Ja, es kommt noch mehr davon.
Eigentlich dachte ich so,...ach, alles so schnell vorbei. Aber,....es wirkt ganz schön nach......und man denkt immer wieder darüber nach.
Ganz liebe Grüße
Grey Owl

Lieber Kvelli!
Oh, es freut mich, dass es Dir gefällt. Du schreibst selbst immer mal so gute Geschichten...
Liebe Grüße
Grey Owl






Lieber Ray!
Ich glaube, auch diese Geschichte dürfte Dir gefallen.
Aber der zweite Teil von den "Nornen" kommt ja noch.
Liebe Grüße
Grey Owl






Liebe Luiza!
"Nornen" sind die drei Schicksalsspinnerinnen in der nordischen Mythologie. Sie spinnen sogar das Schicksal der Götter.
Im Vergleich dazu gibt es die Meuren, Bethen und auch die saligen Frauen. Es sind immer Drei, die Junge, die Reife, die Alte, oder die Vergangenheit, die Gegenward und die Zukunft.
Die Nornen sitzen am Urd-Brunnen an den Wurzeln des Yggdrasil des Weltenbaumes, der alle drei Welten miteinander verbindet, die Obere, die Mittlere und die Untere.
Ganz liebe Grüße an Dich.
Rosi






Danke, liebe Fairy.
Dann hoffe ich mal, dass Dir die nächste auch gut gefällt.
Sei lieb gegrüßt
Grey Owl

Grey Owl Calluna hat gesagt…

Liebe Katinka!
Danke Dir.
Ich möchte sowas viel öfteer schreiben. Aber erst,....muss man es ja er-leben.
Liebe Grüße
Grey Owl






Liebe Alruna!
Danke Dir.
Diese Berichte sind immer mit einigen Herzblut geschrieben.....
Sei ganz lieb gegrüßt
Rosi






Liebe Regina!
Ich danke Dir.
Gern schreibe ich solche (erlebten) Geschichten auf. So kann man sie noch mal genau durchleuchten, überdenken, und nacherleben.
Liebe Grüße
Grey Owl