Dienstag, 20. Oktober 2009

Lakohem, Feuer und ein Damaru

Der Feuergeist war schon die ganze Zeit um mich herum, streichelte meine Nase mit dem Duft des Weihrauchs, lies mich Kerzen anzünden. Es war noch früh am Tag, und draußen wurde es gerade hell, die Zeit zwischen den Zeiten, die "blaue Stunde" war da.
Ich setzte mich auf den Stuhl vor meinem Altar, nahm das Damaru, und begann den Griff zwischen meinen Handflächen zu drehen. Erst ganz leicht, was den Effekt hatte, dass nur eine Kugel hin und her schwang Dann mit mehr Kraft und schneller, und die andere Kugel lies auch ihr tak, tak,tak auf der kleinen Trommelfläche hören.
Eine ganze Weile dreht ich so, und der gleichmäßige Schlag des Damaru beträubte meine Sinne zusammen mit dem angenehmen Geruch von Salbei, Lorbeer und Zimt. So hörte ich nicht nur das Geräusch der Kugeln, wie sie auf die runde Fläche trommelten, sondern ganz dezent, im Hintergrund, eine Kinderstimme, hoch und fein, die zu einer Frauenstimme wurde, und ich fühlte mich irgendwo in einem anderen Land, bei fremden Menschen sitzen, wo ich, zumindest in diesem Leben, noch nie gewesen bin.Als ich begann ein Mantra zu singen verschwanden die Stimmen und ich konzentrierte mich ganz auf meine eigene. Während ich das "OM" sang spührte ich es am deutlichsten, wie meine Stimme vibrierte im Klang des Damaru. Schwingung verband sich mit Schwingung.......
Ich fixierte die Flamme der Kerze, sah direkt hinein. Dann schloß ich die Augen und sah......einen Mensch und seine Chakren. Er saß da und meditierte. Nach und nach verschwand ein Chakra nach dem anderen. Nur eines blieb, das 3. Auge, und es leuchtete ganz hell. Dann war da nur noch das Gesicht. Es öffnete den Mund, und ich sah das Feuer im Inneren eines jeden Menschen.
Eine zweite Vison stellte sich ein.
Eine Frau in einem schwarzen Kleid stand in einem Kreis. Sie begann sich zu drehen, fing an zu tanzen. Immer schneller und schneller wurden ihre Bewegungen, und ich sah, wie "sie" den Kreis tanzte, zum ihm wurde.......
Lakohem, der Feuergeist stand die ganze Zeit neben mir. Ich bedankte mich bei ihm. Verabschieden brauchte ich mich nicht, denn er ist ja immer da........
© von Rosi Sanchez Garcia

5 Kommentare:

Dryade hat gesagt…

... du hast eine wunderbare, so lebendige Art von deinen "Reisen" zu erzählen liebe Grey Owl. Danke, dass du diese Erlebnisse mit uns teilst!!

Grey Owl Calluna hat gesagt…

Danke Dir, Dryade, für dieses tolle Kompliment.
Wo soll ich das sonst schreiben als hier? Wenn ich davon den Leuten in meiner Umgebung erzähle, denken die, ich hab´ein Rad ab, und empfehleln mir schon mal Psychopharmaca.
Aber, das genau "das" eigentlich "normal" ist, kann sich keiner mehr vorstellen.....
Ganz liebe Grüße
Grey Owl

Josephine hat gesagt…

Liebe Grey Owl,

auch ich finde die Beiträge zu deinen inneren Reisen sehr "herzerwärmend". Mir ist dieses Erleben auch kostbar und es ist schade, dass so viele Menschen sich nur von äußeren Dingen, aber nicht durch das, was durch sie selbst zu ihnen kommt, leiten lassen!

Alles Liebe
Josephine

Ravena vom Waldesrand hat gesagt…

wo du nur immer diese herrlichen fotos hernimmst....und deine worte dazu....danke

Dryade hat gesagt…

Ja du hast recht, die meisten Menschen würden es nicht verstehen ;-) Aber wenn ich das bei dir lese dann geben mir deine Worte ein warmes Gefühl auf jemand gestoßen zu sein, der die Dinge ähnlich erlebt wie ich selber & das tut mir sehr gut :-)
Schön das es diesen Blog gibt und das du deine Erlebnisse mit uns teilst!! lieben Gruß von der Dryade