Dienstag, 9. Dezember 2008

Erinnerungszeit - Lebzeit

Um so älter Menschen werden, denken sie doch oft mehr an die "gelebten" Tage, weil der Tot, unausweichlich, doch näher ist als die Jugendzeit.
Viele verspühren auch Furcht, vor dem (physischen) Ende, wissen nicht, was passieren wird, wenn sie sterben. Keiner weiss das so genau, und es wird auch für jeden anders sein, so wie sich jedes Leben von dem des Anderen unterschieden hat, so unterscheidet sich auch der Tot, der Gusgegrenzte, in unserer Gesellschaft.
Zusätzlich belasten uns Krankheit und daraus entstehendes Leid, Schmerzen, oft zunehmend, um so näher wir dem Ende kommen. Und da sich viele so fürchten, ist es doch einfach, so leicht, an die "schönen Alten" Zeiten zu denken, die oft gar nicht immer so schön waren, die unser Geist nur schön färbt, um sich angenehm erinnern zu können.
Ich bin noch keine 70, ok., und ich weiss auch nicht, wie es sein wird, will es auch noch nicht wissen, um meine Zukunft noch formen zu können. Aber eins weiss ich, das es gut ist, wach zu sein, im Hier und Jetzt zu leben, jeden Tag zu genießen, so gut es eben geht, als ob´s der letzte wäre, das ich am Abend mit einem Lächeln in Ruhe und Frieden einschlafen kann, mit dem Wissen, dass es ohne Belang ist, ob ich morgens aufwache oder nicht, mit der Gewissheit alles getan, gedacht, gelebt zu haben, und zufrieden zu sein, auch wenn sich nicht alle Wünsche erfüllt haben sollten.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Grey Owl!
Wie wird die Situation sein, wenn wir nicht von einem Ort, sondern von unserem Leben Abschied nehmen müssen? Vieles werden wir nicht gemacht haben, vom Leben werden wir nicht alles in Anspruch genommen haben. Wie viel Schmerz wird dieser Abschied verursachen, weil wir können an diesen Ort nicht mehr zurückkehren,fragt sich schlagloch.

Gruss schlagloch.

Grey Owl Calluna hat gesagt…

Hallo Schlagloch!
Ich glaube es ist wichtig "zufrieden" zu sterben, auch wenn wir noch nicht alles, was wir glauben tun, sagen und denken zu müssen, getan haben, einfach mit der Gewissheit, das alles genauso richtig ist, wie es ist, ohne bedauern,....über was auch immer.
Deshalb ist es gut im Hier und Jetzt zu leben, die Dinge zu ergründen, zu benennen, zu klären,...damit wir gar nicht erst in die Verlegenheit kommen am Ende unseres Lebens noch etwas Unerledigtes zu haben...., und was halt (an Wünschen) nicht möglich ist,...in Frieden "gehen zu lassen ".....
Natürlich hinterlassen die Gestorbenen immer Schmerz bei denen die bleiben......für eine Weile.......Aber auch den Schmerz kann und muss man "gehen lassen".
Jeder fühlt zuweilen Schmerz über was auch immer, und es ist gut ihn zu zulassen, aber nicht zu lange, dass er uns nicht zerstört. Denn alles ist im fließen, bewegt sich Kreisen, Spiralen, und Zyklen, und einestage,.....sehen wir uns bestimmt wieder!
Liebe Grüße
Grey Owl