Mittwoch, 1. Juli 2009

Philosophiert über "Hell und Dunkel"

Es liegt wohl in der Natur des auf das allüberstrahlende Licht der ratio, der "göttlichen Vernunft" fixierten Menschen der westlichen Welt hell mit gut, und dunkel mit böse gleichzusetzen.
Nach der Umkehrung und der damit verbundenen einseitigen Herauslösung eines der beiden in der geschaffenen Welt erkannten Ur-Prinzipien der Menschheit, wurde hell und männlich mit gut, und dunkel und weiblich mit böse besetzt. Doch ist das Dunkel nur die andere Seite des Hellen und umgekehrt, ohne Nacht gäbe es keinen Tag, ohne den Tod kein Leben usw.....und wer sagt, dass der Tod dunkel sein muss?


Und doch tragen wir beides, hell und dunkel, in uns selbst, und sie im Außen zu suchen bedeutet nur, daß wir unsere eigene seelische Unterwelt verleugnen, in der sich sowohl das Licht als auch die Schattenseite unserer Psyche verbirgt. Doch läßt sich das, was wir verleugnen und in den Winkeln und Falten unseres Bewußtseins scheinbar so erfolgreich verbergen, nicht einfach abschaffen, nur verdrängen, wodurch wir als Individuum und als Kollektiv-Kultur oder Volk zum Spielball unserer unterbewußten "Schatten" werden.
Wie aber verhällt es sich mit dem zerstörierischen Aspekt der Göttin?
Rachgöttin in unserem Sinn war sie nicht. Die schrecklichen Erinnyen oder auch Furien, sind eine späte griechische Entwicklung, die aus der Göttin unter ihrem Namen Demeter in der letzten Triade als Schlangengöttin und Herrscherin über das Jenseits, die "Unterwelt", nicht nur des Nachthimmels, des Kosmos, sondern auch der inneren Unterwelt, der Psyche, hervorbringen.


Die Kraft der Göttin, weder gut noch böse, transferiert nur Inneres nach außen, macht es bewußt, sicht- und fühlbar, falls es nicht gelingt diese Kraft schöpferisch kreativ und nicht zerstörerisch einzusetzen.
Ihr "Prinzip" war und ist das Heilen, nicht das Strafen.
Die einmalige Kraft der Frau, die sich der Mann im Ritual mühsam aneignen muß, liegt in der Fähigkeit, Leben zu geben, und nicht nur physisches Lebens.

6 Kommentare:

Rowan hat gesagt…

Herrlich geschrieben, liebe Grey Owl!
Ich kann mich immer ganz arg aufregen, wenn dunkel stets mit fies, böse, ungut etc. gleichgesetzt iwrd.

BJARKAN hat gesagt…

schöner artikel, grey owl :-)

ui, dann bin ich aber furchtbar böse, weil ich immer nur in schwarz herum laufe..*gg* ;-)

einen sonnigen gruss an dich
von der dunkelbunten mondtochter
:-)

Grey Owl Calluna hat gesagt…

Liebe Ashmodai!
Ja, das sind diese eingepflanzen Vorurteile.....Man kann nur hoffen, dass die kommenden Generationen dies ein wenig anders sehen.
Liebe Grüße
Grey Owl






Liebe Mondtochter!
Ach,...wir wissen doch alle, dass Du eine "ganz Liebe" bist!!
Liebe Grüße
Grey Owl

BJARKAN hat gesagt…

stimmt ;-)

Frieda hat gesagt…

Hi, hiii mach mal den Versuch, wenn es nachts dunkel ist, im dunklen Zimmer, zünde das Licht an, wo ist die Dunkelheit? Doch du hast recht, gut und schlecht, falsch und richtig sind dualistische Begriffe in denen wir bewusst oder unbewusst gefangen sind durch Ewigkeiten hinweg.

Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag ganz jenseits von falsch und richtig, gut und schlecht liebe Grye Owl.
Herzlichst Elfe

Grey Owl Calluna hat gesagt…

Liebe Elfe!
Ich mach´zuweilen man den Versuch des nachts,....ganz spät nachts, in den Keller zu gehen, oder auch mal raus in den Hof und Garten. Das geht ja noch. Einmal war ich nachts um eins alleine am Bach,....na ja,....da war ich doch dann froh, wieder zurück im Haus zu sein,....es war auch Winter,....wenn ich ausgerutscht und in den Bach gefallen wäre, hätte mich keiner gefunden....
Es gab aber auch mal eine Zeit, eine kurze Zeit, da hatte ich vor so gut wie nix Angst.....
Sei lieb gegrüßt,
Rosi